Samstag, 13. Februar 2010

Auf ein Wort Dezember 2009

Bei meiner Vorbereitung zu diesen Zeilen ist mir ein Zitat von T. Roosevelt auf meinen „Desktop geflattert“: Der Sieger im Kampf des Lebens „ist der, der wirklich in der Arena ist, dessen Gesicht noch vom Staub, Schweiß und Blut bedeckt ist; der irrt und es manchmal nicht schafft, weil es kein Bemühen ohne Misserfolg gibt; der versucht, große Dinge zu vollbringen; der die Begeisterung kennt, die Hingabe, der sich einsetzt für eine Sache, die es wert ist; der im besten Fall am Ende um den Triumph großer Errungenschaften weiß; und im schlechtesten um das Fallen im großartigen Wagnis“.
Dieses Zitat beschreibt von einer ganz anderen Seite die Verheißung und Zusage Jesu, die wir im Johannesevangelium fi nden: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ (Joh. 14,19) Es geht ums Leben! Es geht nicht darum, Zuschauer oder Schiedsrichter zu sein, nicht darum, es besser zu wissen, sondern darum, das Leben zu wagen.
„Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Das ist das Gegenprogramm zum Mainstream unserer Tage. Jesus stellt sein und unser Leben in Beziehung. Leben empfangen wir aus der Beziehung zu ihm. Durch sein Leben wird die Würde des Lebens und alles Lebendigen unterstrichen. Vom Beginn bis zum Ende – gewollt, geliebt und sinnvoll. Und sein Leben orientiert uns: ausgerichtet auf den Willen des Vaters stand Jesus im Kampf des Lebens. Er lehrt seine Jünger: „geheiligt werde Dein Name; Dein Reich komme; Dein Wille geschehe;“ was für ein Paradigmenwechsel. Es geht im Leben nicht zuerst um unsere Sorgen, um unsere Perspektive, um unser Klein-Klein. Jesus vermittelt uns die Medizin für die verwundeten Seelen, für die verirrten Konsumenten, für die einsamen Spieler im WorldWideWeb. Im Blick auf Ihn und auf das, was dem Vater im Himmel wichtig ist, gewinnen wir das Leben. Wenige Verse später formuliert Jesus die Quintessenz:
„Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“ Das ist das Leben, zu dem Jesus uns aufruft.

Einander zu lieben bedeutet Grenzen und Vorurteile zu überwinden. Liebe reißt die Mauern der Gegensätze nieder und öffnet die Augen für den Reichtum, der sich erschließt in der Begegnung mit dem Anderen. Einander zu lieben bedeutet auch einander auszuhalten. Laufen wir davon, wenn es schwierig wird? Halten wir Abstand, um nur ja nicht verletzt zu werden?
Dies gilt im Kleinen wie im Großen. Dies gilt für uns Christen, die wir die Begrenzungen der Konfessionen überwinden helfen; es gilt für unsere Gesellschaft, die sich für den Anderen öffnet – auch wenn er eine andere Hautfarbe, politische Überzeugung oder Religion hat.
Im CVJM wollen wir uns an dem Leben Jesu orientieren und in „die Arena“ des Lebens steigen. Wir sind ermutigt von Jesus, der sich weder durch Besserwisser und Dilettanten, noch durch zaghafte und ungläubige Jünger oder durch Rückschläge und Versuchungen von seinem Weg hat abbringen lassen. Wir wollen auf Jesus schauen und ihm vertrauen,
dann muss sich unser Herz nicht erschrecken, auch wenn wir Gegenwind erleben, wenn wir scheitern
oder versagen. (Joh. 14,1)

Ihr/Euer Otmar Strauß