Dienstag, 30. März 2010

Ein Jahrhundert Jugendarbeit

Ein Jahrhundert Jugendarbeit - Volksblatt | Nachrichten - mainpost.de
26.04.2005 18:45 UHR

Würzburg "Zeichen setzen" - das will der "Christliche Verband Junger Menschen Würzburg" (CVJM) zu
seinem 100-jährigen Bestehen im Mai diesen Jahres.

"Wir wollen das Jubiläum sowohl an die Öffentlichkeit
tragen, aber auch innerhalb unserer Gruppen
bearbeiten", so Inger Reppe, Jugendsekretärin beim
CVJM. Und deshalb wird es vom 4. bis 7. Mai eine
Tagung von 100 CVJM-Mitarbeitern aus ganz
Deutschland geben und vom 5. bis 8. Mai öffentliche
Angebote und Aktionen, die am Jubiläumssonntag,
8.Mai, ihren Höhepunkt finden.
Zeichen gesetzt hat die ökumenische Jugendbewegung CVJM Würzburg in seiner
bewegten 100-jährigen Geschichte schon viele: Gegründet 1905, entwickelte sich
der Jugendverband in den ersten Jahren schnell zu einer vielbeachteten
Anlaufstelle für Jugendliche in der Domstadt. Durch die Kriege musste die Arbeit
allerdings immer wieder von vorn begonnen werden, während der NS-Zeit führte
der CVJM seine Aktivitäten in der Illegalität weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg
half der Weltbund YMCA dem CVJM mit einem Holzhaus aus. Schon damals kamen
dem CVJM Würzburg die internationalen Verbindungen des heutigen
Ehrenvorsitzenden Hermann Kupsch zu Gute.
Hermann Kupsch, der sich selbst scherzhaft als "Mister CVJM" bezeichnet, ist
bereits seit 71 Jahren im CVJM aktiv. 25 Jahre lang selbst Präsident, bereiste er
fast alle Kontinente und knüpfte weltweite Kontakte. "Der CVJM war für mich
immer eine Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft. Wenn man sein Leben in
den Dienst Gottes stellt, dann kommen Mittel und Hilfe zur rechten Zeit, auch
wenn es, gerade nach dem Krieg, oft sehr schwer war."
Besonders wichtig ist für Kupsch auch, jungen Menschen Werte vermitteln und
ihnen im Glauben ein Fundament zu geben, auf das sie ihr Leben stützen können.
Deshalb legt der CVJM neben öffentlichen Angeboten besonderen Wert auf die
überkonfessionelle Gruppenarbeit.
"Obwohl das eigentlich nicht mehr der Trend ist, sehen wir diese Form der
Jugendarbeit als zukunftsweisend. Wir wollen uns damit positiv vom Zeitgeist
absetzen", so der 1. Vorsitzende Hellmut Koch. Und das Konzept scheint seit 100
Jahren anzukommen: Rund 400 bis 500 Personen erreicht der CVJM Würzburg
monatlich mit seinen Angeboten. Und das alles auf rein ehrenamtlicher Basis.
Lediglich drei Festangestellte gibt es.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter leisten rund 10 000 Stunden jährlich. "Das ist
auch einer der Grundgedanken des CVJM. Die jungen Menschen sollen motiviert
werden, sich selbst auch zu engagieren, sich einzubringen und Verantwortung für
eine Sache zu übernehmen."
Kinder ab acht Jahren besuchen Jungschargruppen. Für Jugendliche ab 13 Jahren
gibt es eigene Gruppen. Raum für Kreativität bieten die Projekte von Ten Sing mit
Musik, Theater und Tanz. Für Freizeiten steht ein eigenes Gelände in
Münchsteinach im Steigerwald zur Verfügung. Seit über 50 Jahren besteht der
CVJM-Posaunenchor, den der verstorbene Paul Kleinlein wesentlich prägte. Auch
Sport gehört zur Vereinsarbeit, ebenso das städtisch geförderte Jugendzentrum
"GODsVILLA".

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