Dienstag, 30. März 2010

„Haus mit der Sonne“ hat ausgedient

„Haus mit der Sonne“ hat ausgedient - Stadt Würzburg | Nachrichten - mainpost.de
07.03.2007 16:01 UHR

Auf dem Gelände der Evangelischen Dienste am Friedrich-Ebert-Ring beginnt in den nächsten Wochen das große Umziehen: Die evangelische Gesamtkirchengemeinde ordnet ihre Nutzung der Gebäude neu, teilte Dekan Günter Breitenbach mit. Augenfälligste Änderung: Das fast 60 Jahre alte „Haus mit der Sonne“ an der Einmündung Ottostraße wird abgerissen. Generationen Würzburger Jugendlicher sind sich hier einst nähergekommen.

Der Fachwerkbau aus der Schweiz ist eine der letzten Nachkriegsbaracken
Würzburgs. Er wurde unter der Ägide des langjährigen CVJM-Vorsitzenden
Hermann Kupsch (88) mit Unterstützung der US-Armee in der kriegszerstörten
Stadt aufgestellt und 1948 feierlich eingeweiht. Bis zur Eröffnung seines Neubaus
in der Stephanstraße 1965 nutze ihn der CVJM für seine ständig wachsende
Jugendarbeit. Sein Posaunenchor wurde hier gegründet, ebenso die erste
Mädchengruppe. Später zog die Evangelische Studentengemeinde ein. Von 1972 –
damals wurde der Giebel mit der Sonne bemalt – bis 1992 traf sich in dem
Gebäude die ökumenische Teestubengemeinde. Der bis heute geöffnete
Jugendtreff „Immerhin“ erinnert noch an diese Zeit. 1993 übernahm das
Evangelische Jugendwerk das Haus. Es ist für die Jugendarbeit im gesamten
Dekanat Würzburg zuständig.
Im Zuge der Neuorganisation wird dieses Werk nun in das benachbarte
Kirchengemeindeamt neben der Evangelischen Studierendengemeinde ziehen.
„Wir ersparen uns dadurch einen dringend notwendigen Neubau“, so der Dekan.
Das Kirchengemeindeamt wiederum zieht in das ehemalige Kirchensteueramt am
Friedrich-Ebert-Ring 30, das durch die Zusammenlegung bayerischer
Kirchensteuerämter frei wurde. Die Würzburger Gesamtgemeinde erwarb es mit
einem dazugehörigen Wohn- und Bürohaus für 1,5 Millionen von der
Landeskirche.
Ermöglicht wurde die Neuordnung laut Breitenbach durch einen Zuschuss der
Landeskirche sowie die Veräußerung anderer vermieteter Immobilien, die durch
Vermächtnisse in den Besitz der evangelischen Kirche kamen. „Es handelt sich um
eine Umschichtung und Konzentration des Gebäudebestandes, nicht um eine
Ausweitung“, betonte er.

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